Die Staffelübergabe in Familienunternehmen verläuft oft nicht ganz reibungsfrei. Die Eltern, die Großeltern oder die Urgroßeltern haben vor etlichen Jahren ihr Unternehmen aufgebaut. Und nun ist es an der Zeit, dieses der jüngeren Generation zu übergeben. Aber wie schaffst du diese Übergabe? Wie kann sie zum gewünschten Erfolg führen? Und welche Fehler solltest du vermeiden? Das alles erfährst du hier in meinem neuen Blog:
Ich arbeite oft mit Familienunternehmen zusammen. Und in zahlreichen Fällen konnte ich immer das Gleiche beobachten: Die Alten können nicht loslassen. Sie hegen einen patriarchalischen oder matriarchalischen Führungsstil und wollen alles kontrollieren. Sie sind nicht offen für Neues. Und einer Veränderung der althergebrachten Strukturen und Methoden stehen sie mehr als skeptisch gegenüber.
Natürlich sind ihnen ihre Kinder in manchen Dingen ähnlich. Denn Mama und Papa übertragen ihre Denkmuster und Glaubenssätze auf ihre Söhne und Töchter. Das ganze Wertesystem der Familie wird von Generation zu Generation weitergegeben. Aber dennoch: Auf eine gewisse Art und Weise sind die Jungen meist kleine Revoluzzer. Sie würden das eine oder andere gerne probieren oder verändern. Unglücklicherweise gelingt diese innovative Erneuerung oft nicht, weil die ältere Generation das nicht zulässt.
Der Konflikt wurzelt dabei vor allem in zwei Dingen: Im „Neid“ und im „Unausgesprochenen“. Der Neid ist leicht erklärt: Die Älteren haben das Unternehmen aufgebaut. Sie haben ihr ganzes Leben in ihren Traum investiert. Und das sehr gerne gemacht. Aber natürlich blieben andere Dinge dabei auf der Strecke. Die ältere Generation hatte weniger Zeit für die Familie, für Reisen oder einfach für sich selbst. Gelebt haben sie vor allem für ihr Unternehmen. Und definiert haben sie sich eigentlich nur über ihre Leistung.
Und jetzt kommen die Jungen, die es scheinbar leichter haben. Und dann wollen sie es sich auch noch leichter machen! Mit neuen, innovativen Ideen wollen sie zum Beispiel Prozesse optimieren. Oder sie wollen Aufgaben delegieren, um sich auf andere Bereiche konzentrieren zu können. Was auch immer es sei – der springende Punkt ist: Viele der Eltern beneiden ihre Kinder für die Dinge, die sie nicht hatten. Und für die Steine, die sie ihnen selbst aus dem Weg geräumt haben.
Auch das Thema des „Unausgesprochenen“ ist leider oft ganz groß in Familienunternehmen. Es ist eine ziemlich paradoxe Situation. Unsere Familienmitglieder sind uns eigentlich ganz nah. Sie kennen uns in- und auswendig. Genauso wie wir sie. Dennoch wird in Familien oft nicht offen gesprochen. Zum Beispiel über die Dinge, die uns an unserem Gegenüber stören. Oft sind es nur Kleinigkeiten. Aber weil man zu viel Angst hat, verletzt zu werden oder zu verletzen, hält man mit der Wahrheit hinter dem Busch. Vielleicht ist man auch noch in alten Kindheitsmustern verhaftet, aus denen man nicht ausbrechen kann. Oder die Ursachen liegen woanders: Für das Schweigen kann es definitiv viele Gründe geben. Aber die Folge ist immer dieselbe: Viel Wichtiges bleibt unausgesprochen.
Unterm Strich bremsen sich die Alten und die Jungen gegenseitig. Die Eltern können nicht loslassen und die Kinder können die Verantwortung nicht übernehmen, weil sie es sich nicht zutrauen, wirkliche Entscheidungen zu treffen. Das führt am Ende des Tages zu einer nicht-zufriedenstellenden Situation für das ganze Unternehmen. Das gewaltige Erneuerungspotential der Übergabe wird nicht genutzt. Auch auf die Mitarbeiter wirkt sich das unweigerlich aus: In Unternehmen, in denen vieles nicht ausgesprochen wird, hat jeder Angst davor, Tacheles zu reden. Die Unternehmensführung verliert so ein wichtiges Steuerungsinstrument. (Mehr zum Thema erfährst du in meinem Blog „Gefilterte Wahrheit“.
Meine Lösung ist einfach, aber sie erfordert Mut: Die Wahrheit muss auf den Tisch! Aber nur mit Struktur und Strategie kann man sich von alten Denkmustern lösen und neue zulassen. Professionelle Hilfe kann Familienunternehmen dabei unterstützen. Der Blick von außen ist oft sehr hilfreich und kann über den Erfolg oder Misserfolg bei der Übergabe des Unternehmens entscheiden. Damit die Fackel in den Händen der Jungen noch heller lodert als in den Händen der Alten!
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