Überwinde deine Ängste

Überwinde deine Ängste

Wir denken ungefähr 60.000 Gedanken am Tag

Das mag auf den ersten Blick viel zu viel erscheinen. Denn 60.000 einzelne Gedanken in 24 Stunden zu denken – wer schafft den sowas? Die Antwort darauf ist aber einfach: jeder Mensch. Auch du. Denn unter diese 60.000 Gedanken fällt jedes noch so klitzekleine Aufblitzen deiner Gehirnnerven und jeder noch so kleine Funken, der sich in deinem Kopf entzündet.

Um dir das zu illustrieren, stell dir einfach dein morgendliches Ritual des Aufstehens vor. Welche Gedanken hast du in diesem Zeitraum? Da ich natürlich nicht wissen kann, was du persönlich denkst, will ich hier stellvertretend ein paar typische Gedanken aufschreiben, die ich in meinen Coachings immer wieder zu hören bekomme. Diese Darstellung wird dir helfen, ein Gespür für die unglaublich große Anzahl an einzelnen Gedanken zu bekommen, die dir jeden Morgen durch den Kopf gehen. Vielleicht wie viele andere auch, wirst du vielleicht Folgendes denken:

Muss ich wirklich aufstehen? Mir tut mein Körper immer noch vom gestrigen Training weh. Und heute wartet so viel Arbeit auf mich! Was wäre, wenn ich einfach liegen bleiben würde? Das geht nicht. Ich weiß es eh. Wenigstens gibt es Kaffee. Und ich muss dringend aufs Klo. Das sollte ich gleich machen. Oder doch vorher Kaffee? Nein, lieber vorher aufs Klo. Das ist wirklich dringender. Ist mein Handy eigentlich eingeschaltet? Warum habe ich noch keine Vibrationen gehört? Ach ja – es ist auf Flugmodus. Das sollte ich gleich ändern. Ich werde mein Handy einschalten, dann gehe ich aufs Klo. Und dann kümmere ich mich um meinen Kaffee. Oder ich bleibe noch fünf Minuten liegen? Oh scheiße! Vielleicht ist die E-Mail schon angekommen? Ich sollte jetzt gleich den Flugmodus rausgeben. Die E-Mail ist extrem wichtig! Wo ist mein Handy? Warum ist es nicht neben mir? Ach ja – es liegt drüben auf der Kommode. Ich musste es ja aufladen. Bestimmt ist die E-Mail negativ. Die Konkurrenz wird sicher nicht auf das Angebot eingehen. Ich werde alles verlieren. Aber das ist doch unwahrscheinlich. Sie würden auch alles verlieren. Aber was, wenn doch? Ich sollte mir keinen Kopf machen. Besser wär’s. Um Gottes Willen ist heute viel zu tun. Jetzt trink ich mal Kaffee. Kommando zurück! Klo! Ich muss jetzt wirklich aufs Klo!

Jeder der obigen Sätze symbolisiert einen Gedanken. 40 sind es an der Zahl. Und wie viel Zeit, glaubst du, sind während dieser 40 Gedanken vergangen? Vielleicht fünf oder zehn Sekunden? Wenn du dir jetzt zusätzlich vor Augen führst, dass jeder Tag 86.400 Sekunden hat, dann wird die Sache mit den 60.000 Gedanken am Tag doch tatsächlich immer glaubwürdiger, oder? Denn selbst wenn du in jeder Sekunde nur einen Gedanken hättest, wären das schon 26.400 Gedanken mehr als die veranschlagten 60.000. Zugegeben, im Schlaf denkst und träumst du nicht immer. Aber während du wach bist, hast du meistens mehr als einen Gedanken pro Sekunde. Und damit gehen sich die 60.000 Gedanken definitiv aus!

Die positiven Gedanken

Der springende Punkt ist aber nun folgender: Nur rund 7 Prozent deiner 60.000 Gedanken sind positiv. Das tritt schon in unserem obigen Beispiel deutlich hervor. Denn welcher dieser Gedanken ist tatsächlich positiv? Welcher strahlt Lebensfreude, Motivation und Mut aus? Die Antwort darauf: Kein einziger! Die meisten der obigen Gedanken sind neutral beziehungsweise schlicht und einfach durch Angst geprägt. Wir alle kennen das ja. Wir glauben, dass wir unsere Aufgaben nicht schaffen können. Und wir sind oftmals regelrecht überzeugt davon, dass wir nicht gut genug wären. Diese Angst lähmt uns natürlich und hält uns davon ab, endlich etwas in unserem Leben zu tun.

Überwinde deine Ängste

Das Überwinden dieser Angst beginnt also zuallererst bei deinen Gedanken. Damit du erfolgreicher, selbstsicherer und schlichtweg besser werden kannst, musst du dich den 93 Prozent an negativen oder angsterfüllten Gedanken widmen. Diese hindern dich nämlich daran, deine Pläne in die Tat umzusetzen. Denn auch jede noch so gute Idee wird an deinen angsterfüllten Gedanken scheitern: „Was werden die Konsequenzen sein? Ich werde es sicher nicht schaffen! Die anderen sind alle viel besser als ich“ – all diese Gedanken sind im Prinzip nichts anderes als Steine, die du dir selber in den Weg legst. Dementsprechend leicht kannst du sie selbst wieder aus dem Weg räumen. Verkehre sie ins Positive und deine selbsterschaffenen Hindernisse werden sich in Luft auflösen!

Ähneln zum Beispiel deine morgendlichen Gedanken denen aus dem obigen Beispiel? Wenn ja, dann kannst du etwas dagegen tun. Denn wie du morgens aufstehst, bestimmt über deinen ganzen restlichen Tag. Noch im Bett entscheidet sich, ob er ein guter oder ein schlechter werden wird. Wenn bereits deine ersten Gedanken negativ und angsterfüllt sind, werden auch die restlichen Gedanken des Tages in diese Kerbe schlagen. Was du konkret tun kannst, ist einfach: Du kannst dir gleich nach dem Aufwachen laut vorsagen: „Heute wird ein guter Tag! Heute werde ich Freude haben! Heute werde ich gute Arbeit leisten!“ Und auch wenn es unwahrscheinlich klingt: Genau das wird mit der Zeit eintreffen. Du wirst einen guten, freudvollen und erfolgreichen Tag haben. Selbstverständlich geht das nicht von heute auf morgen. Aber wenn du kontinuierlich an deinen positiven Gedanken arbeitest, wirst du dich verändern.

Psychohygiene

Denn genauso wie du deinen Körper reinhalten solltest, genauso musst du dich um deine Psyche kümmern. Nicht nur dein Körper braucht Sauberkeit, um stark zu bleiben und Krankheiten trotzen zu können. Auch der geistige Teil von dir braucht hygienische Zustände. Ansonsten wird er immer schwächer werden. Wenn du deine Psyche nicht regelmäßig von Schmutz befreist oder sie gänzlich von negativen Gedanken freihältst, dann wird sie darunter leiden. Wenn du hingegen auf sie schaust und positive Gedanken begünstigst, wird sie es dir danken.

Wie schon gesagt geschehen solche Veränderungen nicht über Nacht. Es dauert eine Weile, bis du mehr positive Gedanken denkst als jetzt. Es gibt jedoch eine Übung, die sowohl diese längerfristigen Veränderungen bewirkt, als auch sofort spürbare Verbesserungen hervorrufen kann. Bei dieser Übung musst du dir einfach sechs Fragen stellen. Die Fragen passen zu allen Situationen, in denen du vor Entscheidungen stehst, die dich lähmen. Und da vor allem für Unternehmer Entscheidungen an der Tagesordnung stehen, eigenen sie sich in unserem Kontext hervorragend. Es handelt sich dabei um folgende:

  • Was ist das Schlimmste, das passieren kann?
  • Könnte ich es überleben?
  • Was ist das Beste, das passieren kann?
  • Was wird realistischerweise eintreten?
  • Welche drei Vorteile hat meine aktuelle Herausforderung?

Welche Beweise gibt es dafür, dass meine Befürchtungen wahr, oder eben nicht wahr sind?

Die Antworten auf diese Fragen werden dir aufzeigen, dass alles nicht so schlimm ist, wie es im Moment scheint. Du wirst erkennen, dass du tatsächlich keine Angst zu haben brauchst. Denn den Großteil jener Dinge, von denen du glaubst, sie wären unglaublich katastrophal, würdest du ohne Weiteres überleben. Denk zum Beispiel an den Konkurs. Es handelt sich dabei um das Schlimmste, was einem Unternehmer passieren kann. Du bist zahlungsunfähig und dein Unternehmen wird liquidiert. Viele Unternehmer haben eine unglaubliche Angst davor. Eine Angst, die sie lähmt und wegen der sie keine guten Entscheidungen mehr treffen können. Aber handelt es sich bei einer Insolvenz tatsächlich um etwas, wegen dem man nicht mehr schlafen, essen und sein Leben leben kann?

Natürlich nicht. Denn du würdest die Auflösung deines Unternehmens natürlich überleben. Außerdem hast du danach die Chance, weiterzuarbeiten und wieder etwas aufzubauen. Das gleiche Prinzip gilt übrigens für jede Art des Scheiterns. Wenn du fällst, stehst du wieder auf. Die amerikanische Marktwirtschaft ist auf diesem Grundsatz aufgebaut. Und sie ist die am besten funktionierende der Welt. Der prototypische amerikanische Unternehmer gibt nach dem Scheitern eines Projektes nie auf. Es geht immer weiter. Die nächste „opportunity“ (Geschäftsmöglichkeit) wartet bereits.

Überlegungen hinsichtlich des bestmöglichen Ausgangs deiner Situation werden dir zeigen, dass dein Projekt der Mühe wert ist. Das Beste, das passieren könnte, würde dich für den steinigen Weg entschädigen. Immerhin hast du Träume. Und wenn du deine Träume erreichen willst, dann musst du auch dafür kämpfen.

Wenn du am Ende des Tunnels ein schönes, helles Licht sehen willst, dann musst du halt auch davor durch den Tunnel fahren und die Dunkelheit lieben lernen

Vom Boden der Tatsachen aus betrachtet sieht die Zukunft noch einmal anders aus. Wenn du dir den realistischen Ausgang deiner Situation vorstellst (und nicht den best- oder schlimmstmöglichen), dann wird eine beruhigende Erkenntnis einsetzen: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass etwas zutiefst Negatives eintreten wird. Wenn du mithilfe der Vernunft über deine Zukunft nachdenkst, wirst du den Grund für dein Glauben an ein Scheitern erkennen: Es ist deine Angst. Deine Angst alleine hindert dich daran, an den Erfolg zu glauben. Und dass obwohl logisch betrachtet ein anderer Schluss gezogen werden muss: Entweder du hast Erfolg oder du hast keinen. Die Chancen stehen also fifty-fifty. Warum glaubst du also so fest an ein Scheitern? Wenn der durchschlagende Erfolg statistisch gesehen genauso gut eintreten könnte?

Des Weiteren solltest du dich auf das Positive konzentrieren. Darum überlege dir die Vorteile deiner jetzigen Lage. Denn jede auch noch so schwierige Herausforderung birgt Chancen und Gelegenheiten in sich. Beispiele hierfür gibt es genügend: Auch wenn du extrem herausfordernde Arbeit zu erledigen hast – vielleicht lernst du im Zuge dessen neue Leute kennen, die dich im Leben weiterbringen werden? Vielleicht bieten dir andere Herausforderungen die Möglichkeit, über dein Leben nachzudenken? Wodurch du wiederum zu deinem Glück finden könntest? Was es auch ist. In jeder Situation gibt es Positives zu entdecken.

Auch die letzte Frage ist wichtig. Denn meist gibt es absolut keine Beweise für den negativen Ausgang deines Unterfangens. In die Zukunft kann niemand blicken. Warum glaubst du also so oft daran, dass alles schiefgehen wird? Der springende Punkt ist hier tatsächlich das Wort „glauben“. Du glaubst tief und fest an dein Scheitern. Aber wissen kannst du es nicht. Die Zeit ist ein Buch, in dem wir nur Seite für Seite lesen können. Wir können nicht einfach das Ende aufschlagen. Sondern nur lesen, was gerade geschieht oder bereits geschehen ist. Die Zukunft breitet sich in den späteren Kapiteln aus. Und die kennt noch keiner.

Zusammengefasst bedeutet das also Folgendes

Um alle deine Pläne und Ideen in die Tat umsetzten zu können, musst du zuallererst deine negativen und angsterfüllten Gedanken ins Positive verkehren. Sonst hinderst du dich immer selbst daran, Erfolg zu haben. Beziehungsweise hinderst du dich selbst an der Verwirklichung deiner Träume. Um dem entgegenzuwirken solltest du in der Früh damit beginnen, deinen Tag mit positiven anstatt mit negativen Gedanken zu starten. Außerdem solltest du dir des Öfteren die obigen Fragen stellen, wenn etwas misslingt. Die Antworten darauf werden dir helfen. Du wirst erkennen, dass dich nur deine eigene Angst vom Erfolg fernhält. Durch logisches und objektives Nachdenken wirst du begreifen, dass deine schlimmsten Befürchtungen eigentlich extrem unwahrscheinlich sind. Und auf diese Art und Weise wirst du deinen Mut zur Umsetzung finden.

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