SPRING! Exposé - Das Buch

SPRING – Exposé – Das neue Buch

Die schönste Jahreszeit des Lebens

WICHTIG: Im ersten Teil findest du das Exposé und dann folgt die Leseprobe, viel Vergnügen damit. 

Disposition:

Wir schreiben keine deprimierende Dystopie über die Probleme und die (künftigen) Unmöglichkeiten des unternehmerischen Denkens und Handelns, sondern eröffnen einen verlockenden, farbigen, duftenden und animierenden Zugang zu jenen Chancen, die sich ergeben, wenn sich Genius, Entschlossenheit und Methodik zu neuen Strategien vereinen. Und das Ganze mit jenem „Sense of Wonder“, der alle guten Zukunftsbilder und -romane auszeichnet und sympathisch macht.

Exposé

Ein erfolgreicher und reicher Unternehmer, der aufgrund seiner Liebe zu Garten, Farben, Wachstum und Klima seinen Alterswohnsitz in Marrakesch aufgeschlagen hat, holt (als möglichen Nachfolger) seinen kreativen, aber unstet lebenden Enkelsohn ANDREAS zu sich, der in Wien Fotografie studiert und (fallweise) als selbstständiger Fotograf arbeitet.

Das überraschende Eintreffen des Briefes mit der Einladung an ihn eröffnet das Buch…

Sein Großvater VITIS verspricht, ihm die Wurzeln, Blüten und all die wunderbaren Bilder seines emotional und wirtschaftlich reichen Lebens zeigen, erklären, erleben und ihn (möglicherweise) daran teilhaben zu lassen. VITIS kündigt ANDREAS an, dass er von ihm Mut erwarte, Offenheit, Lernbereitschaft und Ausdauer. Seine „DREI REITER“ würden ihn dafür in die „schönste Jahreszeit seines Lebens“ führen; er müsse nur bereit sein, sich auf einen neuen (Erlebnis-)Raum einzulassen. Der junge Mann ist skeptisch. Da er aber noch nie in Marrakesch gewesen ist, reist er auf Kosten seines Großvaters (auf Umwegen) dorthin. Die etwas abenteuerliche und sehr abwechslungsreiche Route hat ihm der Großvater mit folgender Begründung des französischen Philosophen Voltaire vorgegeben:

„Das Überflüssige ist eine sehr notwendige Sache“

Bei seiner Ankunft wird ANDREAS nicht „mit großem Staat“ empfangen, sondern von einem bescheidenen Märchenerzähler (Storyteller) namens DEXTRA. DEXTRA vermittelt ANDREAS erste Eindrücke der Stadt, richtet viele Fragen an ihn … und lässt ihn dann ganz unvermutet allein, nachdem er ANDREAS seinen Rucksack abgenommen hat, in dem sich der Zettel mit der Adresse seines Großvaters befindet. Andreas ist auf sich allein gestellt … und fühlt sich von der Fülle der Eindrücke nicht nur überwältigt, sondern buchstäblich bedroht. Er ist (fast) übergangslos in einem neuen Raum gelandet, der ihn zwar positiv berührt, aber auch befremdet. Wird er in sein früheres Leben zurückkehren und den nächsten Heimflug nehmen?

Plot Point eins.

ANDREAS entscheidet sich, in Marrakesch zu bleiben und begibt sich auf den Markt. Dort stürmt alles so intensiv auf ihn ein, dass er sogar darauf vergisst, seine Kamera zu zücken. Er notiert sich jedoch alles, was er nicht versteht oder was ihm interessant erscheint.

Er erlebt dabei – ohne es zu wissen – sein „Priming“ als Unternehmer. Neue Frames bilden sich in seinem Kopf:

  • Der Duft und die Frische des Marktes, die ihn neugierig machen und ihn dazu stimulieren, ihnen nachzugehen und immer wieder neue Orte und Angebote aufzusuchen. Immer auf dem Weg zu bleiben …
  • Die Stimmen der Händler und Kunden, der quirlige Sound, die Kakophonie und der zeitweilige Missklang von „Angebot und Nachfrage“.
  • Die Dramaturgie und Rhetorik des Verhandelns und Feilschens, des Gebens und Nehmens, des Behauptens und Verstehens.
  • Die vielen Dritten Orte, an denen sich Realität und Wunschdenken treffen und die zum Genießen und Verweilen einladen.
  • Das Timing von Aktiv-Werden, Zupacken und stillem Ausharren.
  • Das Laissez-Faire-Denken dieser Kultur im Vertrauen darauf, dass sich manche Dinge wohl am besten von selbst regeln.

Es wird Abend und ANDREAS sucht sich eine Bleibe für die erste Nacht in Marrakesch. Er entscheidet sich für einen großen Park, der ihm wie ein Zaubergarten vorkommt: Er nimmt plötzlich Wurzeln, Blüten, Verbindungen, den Boden und die vielen Farben von Marrakesch besonders intensiv wahr … Seine Fantasie beginnt, Bilder zu entwickeln …

Schließlich schläft er vor Erschöpfung ein. Im Traum erscheinen ihm die DREI REITER seines Großvaters als Konturen in Blau, Gün und Orange (limbische Instruktionen). Auch DEXTRA taucht wieder auf und erklärt ihm das Entstehen einer Fata Morgana. Ab nun machen ihm selbst unwahrscheinlich erscheinende Bilder keine Angst mehr. Visionen sind keine Spinnerei…

ANDREAS weiß, dass er in einer Zwischenwelt angekommen ist, die ihn begeistert und ängstigt zugleich; er ist ihr ausgeliefert und er gibt sich verloren…

Plot Point zwei.

Am nächsten Morgen trifft ANDREAS wieder auf DEXTRA. Dieser stellt ihm die DREI REITER vor: SCIRO, FACULA und VENTO. Gemeinsam bringen sie den jungen Mann zu seinem Großvater.

Auf diesem Weg in die Altstadt werden die DREI REITER dialogisch, durch ihr Verhalten, ihre Identität und ihre Rolle(n) vorgestellt, die sie in den Diensten des Großvaters einnehmen:

SCIRO, das Wissen. (= Dr. Bernhard Birek)

Er ist ein Bücherfreak, der alles und jedes in der Welt auf Regeln und Gesetze zurückführen will. Er kennt viele Hintergründe sehr genau und weiß mit ihnen umzugehen. Sein umfassendes Faktenwissen ist die Grundlage für viele Entscheidungen.
Limbische Instruktion Information und Outfit: Blau.

FACULA, das Können. (= Joachim Aigner)

Er ist gern Mitglied, Mittelpunkt und Mittler von Communities, Netzwerker und ein ganz untypischer „Schatzmeister“. Er verwendet Zahlen nämlich nur dazu, die immateriellen Ursachen ihres Entstehens nachzuvollziehen und ihre weitere Entwicklung zu prognostizieren.
Limbische Instruktion Zugehörigkeit und Outfit: Grün.

VENTO, der Mut. (=Manuel Krautgartner)

Er ist Mundwerker mit hohem Empathiefaktor und Meister der Inszenierung nach innen und außen. Er nimmt aller Welt die Angst vor dem Handeln, indem er in launiger Form klarmacht: „Was soll schon passieren?“
Limbische Instruktion Stimulanz und Outfit: Orange.

Der Großvater heißt seinen Enkelsohn herzlich willkommen und stellt ihm nun „ganz offiziell“ seine DREI REITER vor, die ihn zeit seines Lebens zu Erfolg und Reichtum begleitet haben:

  • Wissen
  • Können
  • Mut.

Sie nehmen Andreas unter ihre Fittiche und reflektieren mit ihm gemeinsam (und in „lukullischer Weise“, denn auch das Essen und Genießen soll zu Wort kommen), was er allein am vergangenen Tag „auf dem Markt“ erlebt hat.

ANMERKUNG: HIER WERDEN IN DER FOLGE ALLE SÄULEN DES SPRING! -KONZEPTES ABGEHANDELT … ALLERDINGS IN EINER ETWAS EXOTISCH-VERFREMDETEN FORM, DIE DEN TRANSFER AUF DIE PRAXIS LEICHTER MACHT: HERUNTERGEBROCHEN AUF EIN LEBEN „IM MARKT“ UND NICHT ABGEHOBEN IN EINER „ZENTRALE DER TEHEORIE“, IN DER DIE MENSCHEN NICHTS MEHR FÜRCHTEN ALS DEN PERSÖNLICHEN KONTAKT ZU DEN KUNDEN.

  • Andreas geht in der Folge täglich auf den Markt.
  • Er lernt „by doing“ die Bedeutung des Storytellings für sich und für andere.
  • Er versteht, wie Wissen, Können und Mut in der Praxis zusammenhängen.
  • Er findet in Marrakesch (Foto-)Motive in Hülle und Fülle, Freunde, seine große Liebe und eine neue Leidenschaft: mit Menschen zusammenzuleben, sie zu führen, sie produktiv und glücklich zu machen und unternehmerisch tätig zu werden.

ANDREAS tritt in die Fußstapfen seines Großvaters und entscheidet sich, nach angemessener Lehrzeit dessen Nachfolge anzutreten. Sein Großvater, DEXTRA und die DREI REITER werden ihn dabei unterstützen.

Der Großvater gibt seinem Enkel zum Abschluss einen Rat mit auf den Weg: Er soll die Frühlingsgefühle von Marrakesch überall dorthin mitnehmen, wohin ihn sein Leben führt. Die DREI REITER werden ihm dabei zur Seite stehen.

Um ihren neuen Zweck besser kenntlich zu machen, taufen der Großvater und sein Enkel die DREI REITER kurzerhand in SPRING BROTHERS um. Denn sie sollen für möglichst viele Menschen erlebbar machen, was sich im Frühlingsgefühl von Marrakesch jeden Tag aufs Neue ereignet: die sich ewig erneuernde Prosperität des ewigen Marktes und der Unternehmer(innen), die ihn gestalten.

Leseprobe

WICHTIG: Der Satz wurde noch nicht gemacht, daher findest du hier im Blog das sechste Kapitel noch in einem Zusammenhang.

Kapitel 6: Die drei Reiter (EXZERPT)

Schon von weitem bemerkte er den Mann, der hinter dem Grill stand. Dieser hatte ihm den Rücken zugekehrt und trug ein langes, weißes Gewand. Andreas wunderte sich über den bestickten, faltigen Stoff, der ihm für die Arbeit in einer Imbissbude ungeeignet schien. Aber vielleicht ist das Sitte in Marokko, dachte er sich und räusperte sich, als er direkt vor dem Mann stand. Dieser drehte sich um und sagte „Guten Morgen, Andreas. Wie war deine Nacht?“ Andreas konnte seinen Augen nicht trauen. Dextra stand vor ihm und lächelte ihn freundlich an. „Du siehst so aus, als hättest du einen Geist gesehen, Habibi. Hast du schlecht geträumt?“ Andreas schluckte kräftig. Wie schon häufiger seit seiner Ankunft in Marrakesch überforderte ihn seine Situation maßlos. Ihm schwirrten tausende Fragen im Kopf herum, aber er schaffte es nicht, auch nur eine einzige davon zu formulieren. Stattdessen fragte er den Märchenerzähler ungläubig: „Du verkaufst Hühnchen?“ „Ach, Habibi. Ich bin nicht hier, um Hühnchen zu verkaufen, sondern um dich zu führen. Hast du Hunger?“ Andreas nickte und Dextra reichte ihm einen Teller mit frisch gebratenem Fleisch und Gemüse, ein Stück weißes Brot und eine Flasche Mineralwasser. Sogleich begann Andreas, alles mit großem Appetit hinunterzuschlingen. „Schmeckt es?“, fragte Dextra. „Sehr gut“, mampfte Andreas zufrieden. „Wie war also deine Nacht?“, wiederholte Dextra seine Frage und wischte mit einem Lappen über die Arbeitsfläche.

Nachdem er einen großen Bissen hinuntergeschluckt hatte, antwortete ihm Andreas: „Gut. Sehr gut. Ich hab viele interessante Dinge geträumt.“ „Das freut mich für dich, Habibi“, sagte Dextra und fügte überraschend hinzu: „Wenn du fertig bist, gehen wir zu deinem Großvater.“ „Wirklich?“, fragte Andreas so schnell und ungläubig, dass er beinahe einen Hühnerknochen verschluckt hätte. „Ja“, antwortete Dextra, „aber zuerst musst du dein Frühstück aufessen. Wir werden die Strecke bis zu seinem Haus zu Fuß gehen. Dafür brauchst du genügend Kräfte.“ Nach diesen Worten würgte Andreas sein Frühstück noch schneller hinunter. Er konnte es kaum erwarten. Nach einem Tag und einer Nacht allein in Marrakesch würde er endlich seinen Großvater sehen. Er spürte die Vorfreude und die Nervosität. Als Andreas aufgegessen hatte, nahm Dextra seinen leeren Teller entgegen. Er stellte ihn auf die Arbeitsfläche und zwängte sich dann durch die enge Tür aus der Imbissbude hinaus. „Lässt du deinen Stand einfach so allein?“, fragte ihn Andreas verwundert. „Das ist nicht mein Stand“, sagte Dextra, worauf Andreas ihn fragend anstarrte. „Ich habe nur darauf aufgepasst“, meinte Dextra verschmitzt und fügte hinzu: „Der Besitzer kommt bald wieder zurück. Aber nun gut. Lasst uns gehen!“ „Lasst? Wieso lasst? Wer kommt denn noch mit?“, fragte Andreas mit hoher Stimme. „Die dort“, antwortete Dextra und deutete auf die drei Männer, die neben der Imbissbude standen. Andreas starrte perplex auf die drei Gestalten. Sind das die drei Reiter, fragte er sich sofort und spürte sein Herz wild klopfen. Und woher zum Teufel sind die gekommen? Vorher waren die bestimmt nicht hier! Da bin ich mir sicher! Er musterte die drei Männer eingehend. Sie trugen lange, marokkanische Gewänder in unterschiedlichen Farben. Der Kleinste von ihnen war in einen wallenden, blauen Stoff gehüllt. Der Mittlere hatte ein schlichtes, orangefarbenes Kleidungsstück an. Und der Größte war ganz in Grün. Andreas glaubte sich daran zu erinnern, dass man diese Art von Gewand in Marokko Kaftan nannte. Aber sicher war er sich nicht.

Die drei Männer blickten ihn wohlwollend an. Er betrachtete ihre freundlichen Gesichter und lächelte zurück. Schließlich blieben seine Augen an der großen Narbe über der linken Wange des orange gekleideten Mannes hängen. Doch bevor er sich eine Theorie zu deren Entstehung überlegen konnte, verbeugte sich der Größte von den dreien vor ihm und stellte sich vor: „Facula, zu Diensten“. Er erhob sich wieder und schüttelte die Hand von Andreas. Sein grüner Kaftan schimmerte in der vormittäglichen Sonne und Andreas musste innerlich über den Namen Facula schmunzeln. Gleich darauf verbeugte sich der Mann mit der Narbe über der linken Wange ebenfalls vor ihm und sagte: „Ich wünsche dir einen wundervollen und segensreichen guten Morgen. Mein Name ist Vento und ich freue mich darauf, dich näher kennenzulernen.“ Andreas schüttelte auch seine Hand. Facula, Vento … Ich bin gespannt, wie der Letzte heißt …, rätselte Andreas amüsiert und bekam sogleich die Antwort auf seine unausgesprochene Frage. Der in den blauen Stoff gehüllte Mann verbeugte sich vor ihm und feuerte daraufhin die beiden Silben seines Namens explosionsartig heraus: „Sciro!“ Er schüttelte Andreas‘ Hand und zog sich wieder zurück. Die drei Männer standen für einen Augenblick regungslos vor ihm, was Andreas Zeit gab, sie noch einmal ausgiebig zu betrachten. Abgesehen davon, dass sie bunte, marokkanische Gewänder anhatten und ziemlich ungewöhnlich hießen, wirkten sie wie ganz normale Menschen auf ihn. „Lasst uns gehen!“, wiederholte Dextra seine Aufforderung in die Stille hinein. „Dein Großvater erwartet uns und wir können uns auch während des Gehens unterhalten. Ich möchte Vitis nicht unnötig warten lassen.“ Facula, Vento und Sciro stimmten ihm kopfnickend zu und so machten sich die vier mit Andreas gemeinsam auf den Weg. Dieser konnte nicht anders und platzte bereits nach einigen Metern mit der Frage heraus, die ihm auf der Zunge brannte: „Seid ihr die drei Reiter?“

Die drei lachten und Sciro antwortete: „Wenn du so willst. Dein Großvater hat viele Namen für uns. Und einer davon ist eben die drei Reiter. Aber wie du siehst, sind wir heute zu Fuß unterwegs.“ Facula scherzte: „Wir haben unsere Reittiere im Stall gelassen, weil wir sonst zu sehr auffallen.“ „Und außerdem sind Pferde im Stadtverkehr so unpraktisch“, fügte Vento lachend hinzu. Andreas starrte die drei an. Das war alles so schrecklich surreal. Gerade marschierte er neben den drei Reitern zu seinem Großvater. Die drei Reiter, von denen er sich seit dem Eintreffen des Briefes die wildesten Vorstellungen gemacht hatte. Und jetzt waren sie so nah, dass er jeden von ihnen berühren hätte können. „Alles in Ordnung, mein Freund?“, fragte ihn plötzlich Vento mit besorgter Stimme. „Er ist es nicht gewohnt, neben Prominenz zu spazieren“, scherzte Facula und Andreas nickte schnell. Wahrscheinlich offenbarte sein Gesicht, wie aufgewühlt er war. Er versuchte zwanglos zu lächeln und antwortete: „Mir geht es gut.“ Nach einer kurzen Pause fragte er die drei Reiter: „Und ihr drei sollt mich also in die schönste Jahreszeit meines Lebens führen? Was heißt das?“ Dextra kam den drei Reitern mit einer Antwort zuvor und sagte: „Das wirst du bald sehen, Habibi. Wir wollen doch deinem Großvater nicht die Freude verderben und dir schon alles enthüllen.“ Andreas nickte verständnisvoll, ohne Dextra wirklich verstanden zu haben. Dann unternahm er einen zweiten Versuch, mehr über die drei Reiter herauszufinden und fragte: „Und wer seid ihr genau? Was ist eure Aufgabe? Warum arbeitet ihr für meinen Großvater?“

Sciro antwortete: „Auch das wirst du noch erfahren.“ Und bevor Andreas etwas erwidern konnte, drehte sich Vento zu ihm und sagte: „Erzähl uns doch zuerst von dir. Man hat uns gesagt, dass du selbstständiger Fotograf bist. Bist du glücklich?“

„Eigentlich schon“, sagte Andreas. „Eigentlich?“ fragte Vento. „Äh … ja … ich bin gerne selbstständig …“ „Also du bist nicht gerne Fotograf, aber du bist gerne selbstständig. Verstehe ich das richtig“, fragte Vento sofort. „Äh …“ Andreas wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Da kam ihm Facula zu Hilfe, indem er in die Stille hinein sagte: „Ich kenne einen guten Fotografenwitz. Kennt ihr den?“ Da niemand seine rhetorische Frage beantwortete, fuhr er fort: „Zwei Frauen unterhalten sich. Sagt die eine zur anderen: ‚Mein Mann kümmert sich nur mehr um seine Fotografie und nicht mehr um mich. Gestern habe ich daher meine Koffer gepackt und bin zu meiner Schwester gezogen.’ Worauf die andere sie fragt: ‚Und wie hat er es aufgenommen?’ Antwort der ersten: ‚Mit Weitwinkelobjektiv, Blende 8 und ISO 100.’“ Die vier Marokkaner begannen heftig zu lachen. Andreas musste schmunzeln. Der Witz war nicht schlecht. Nachdem das Gelächter abgeebbt war, ergriff Andreas wieder das Wort und sagte: „Eine Frage hätte ich noch. Wo wohnt mein Großvater eigentlich?“ „In der Medina“, antwortete Dextra. „In der Medina?“, fragte Andreas unwissend. „So heißt die Altstadt von Marrakesch“, antwortete Dextra und Facula warf daraufhin ein: „Eigentlich könnten wir auf dem Weg dorthin noch kurz im Gemeinschaftshaus vorbeischauen. Wir könnten eine Kleinigkeit essen. Wir haben immer etwas vorrätig.“ „Ich weiß nicht, ob wir genügend Zeit haben“, meinte Dextra und Andreas fragte Facula: „Was ist dieses Gemeinschaftshaus?“ Facula antwortete ihm mit geheimnisvoller Stimme: „Das Haus meiner Gemeinschaft …“ Andreas starrte ihn mit großen Augen an, worauf Facula lachend fortfuhr: „Ich habe vor einigen Jahren eine kleine Gemeinschaft gegründet, in der die meisten Händler von Marrakesch Mitglieder sind. Wir treffen uns regelmäßig, sprechen über unsere Probleme und helfen uns, soweit es in unserer Macht steht.

Außerdem empfehlen wir uns gegenseitig weiter. Funktioniert recht gut, die Gemeinschaft. Dieses Armband hier habe ich zum Beispiel von einem der Mitglieder bekommen.“ Facula zeigte Andreas ein kostbares Armband, das mit funkelnden Edelsteinen besetzt war. „Das war ein Dankeschön von einem Goldschmied, dem die Gemeinschaft aus der Schuldenfalle geholfen hat“, erklärte Facula. „Ich habe an ein paar Strippen gezogen und ihm gleichzeitig gezeigt, wie er mit seinen Kunden umgehen soll. Nach wenigen Monaten war er wieder erfolgreich. Ich war sehr glücklich darüber, dass ich ihm helfen konnte. Aber über das Armband habe ich mich auch gefreut“, meinte Facula lachend. „Wir sind alle Mitglieder der Gemeinschaft“, sagte Sciro. „Ehrenmitglieder quasi“, fügte Vento hinzu und die anderen beiden nickten schmunzelnd. In diesem Moment bogen die fünf Männer um die Ecke und stießen auf eine große Ansammlung von Menschen. Andreas brauchte eine Weile, bis er verstand, was hier vor sich ging. Zwei Männer waren miteinander im Streit. Alle anderen waren Schaulustige, die den beiden dabei zusahen, wie sie sich gegenseitig anschrien und bedrohten. Als schließlich einer der beiden Männer ein Messer zückte, hob Sciro die Hände in die Luft, ging auf die beiden zu und rief: „Hört auf! Das hat doch keinen Sinn. Warum streitet ihr euch?“ „Wer bist denn du? Misch dich nicht in unsere Angelegenheiten ein“, schrie der Mann, der das Messer in der Hand hielt. „Mein Name ist Sciro und ich bin Advokat. Ich kenne die Gesetze Marrakeschs und kann euch vielleicht helfen. Worum geht es bei eurem Streit?“

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